BAMF auch bei uns?

06.06.2018

Derzeit in aller Munde: Schnelles Durchwinken ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz wegen fehlendem Personal und mangelhaft ausgebildeter Verstärkung - "fertig werden" hieß die Devise. Kennen wir!
BAMF auch bei uns?

Nicht nur ältere Kolleginnen und Kollegen stellen die erhebliche Arbeitsverdichtung der letzten Jahre fest, ausgelöst durch gestiegene Anforderungen und andere Belastungen: 

- verfeinerte Gesetzgebung mit aufwändigeren Dokumentationspflichten 
- zeitaufwändige zusätzliche Anordnungsvarianten (Richtervorbehalt pp.) 
- immer öfter kompliziertere Ermittlungen aufgrund Auslandsbezug und Fremdsprachen 
- aufwändigere Ermittlungen bei Delikten mit Internetbezug 
- unzureichende Qualifizierung für kriminalpolizeiliche Ermittlungstätigkeit 
- personalaufwändige Einsätze aufgrund zunehmender Angriffe gegen Einsätzkräfte
- Einbindung von Beschäftigten in vollzugsfremde Tätigkeiten 
- unbesetzte Planstellen aufgrund erheblichem "Schwund" unter den Polizeianfängern
- erhöhte Fehlzeiten aufgrund Erziehungs- und Pflegezeiten

Die Aussage „so viele Polizisten wie noch nie im Land Niedersachsen" hilft da auch nicht weiter. 

Da hilft auch nicht der Verweis auf die laut Kriminalstatistik gesunkene Anzahl von Straftaten: Eine nicht aufgeklärte Straftat im Internet ist statistisch nicht geschehen, weil der Tatort ungeklärt ist: Keine Ressource zur Bearbeitung - keine Straftat!  

Gerne würden wir sagen: Wir schaffen das, wir akzeptieren jeden einzelnen Punkt und gehen sachgerecht damit um. Das geht aber nicht: "Bamfen", schludriges Durchwinken um mit der Masse fertig zu werden, das ist nicht unsere Sache, das hat der Bürger auch nicht verdient. 

Braucht es erst einen Untersuchungsausschuss, um ähnliche Probleme auch bei der Kriminalitätsbekämpfung offenzulegen? 

Sage niemand, wir hätten nicht darauf hingewiesen.

 

Der Geschäftsführende Landesvorstand

 

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