Ausbildungsberuf Kriminalist in Mecklenburg-Vorpommern noch lange ein Traum?
20.11.2013
Als BDK-Landesverband haben wir bereits öffentlich gefordert, nicht nur die Fortbildung innerhalb unserer Landespolizei bei der Verhütung und Bekämpfung der politisch motivierten Kriminalität (PMK) zu intensivieren. Auch auf anderen Gebieten der Kriminalität besteht ein deutlicher Fortbildungsbedarf. Und doch ist das eigentliche Problem nicht einmal die Fortbildung.
Wir werden nicht müde, die Verantwortlichen in unserem Innenministerium darauf hinzuweisen, dass der Beruf eines Kriminalbeamten ein Ausbildungsberuf ist, den man nicht in Kurzlehrgängen erlernen kann. Die Kriminalistik stellt eine eigene Wissenschaft dar, die erst studiert werden muss und dann praktiziert werden kann. Doch leider wollen unsere höchsten Vorgesetzten diese Tatsachen nicht akzeptieren. Erst in diesem Jahr wurde erneut festgeschrieben, dass alle Absolventen einer polizeilichen Ausbildung ihre erste Verwendung in der Bereitschaftspolizei finden und danach grundsätzlich der Einsatz im Streifendienst ansteht. Vor dem Ablauf der Probezeit soll kein weiterer Wechsel stattfinden. Anschließend kann dann eine Fortbildung für eine Verwendung im kriminalpolizeilichen Ermittlungsbereich erfolgen.
Ein für uns nicht hinnehmbarer Ablauf in einer Polizei, die modern sein will und effizient arbeiten soll.
Als Vertretung der Beschäftigten der kriminalpolizeilichen Tätigkeitsfelder befürchten wir weitere Schwächen und Einbrüche bei der täglichen kriminalpolizeilichen Arbeit, wenn wir lediglich fortgebildetes Kripo-Personal erhalten. Weihnachten steht vor der Tür, es ist wieder einmal Zeit für Wünsche. Wir wünschen uns für die Kriminalpolizei in Mecklenburg-Vorpommern zukünftig professionell ausgebildete und später hervorragend fortgebildete Kriminalisten, die bei der Aufklärung und Verhütung von Straftaten aller Deliktsfelder als die Spezialisten gelten dürfen, die sie sein müssen. Und wir hoffen, dass die Verantwortlichen unsere Wünsche auch endlich umsetzen.