Arbeitsgespräch mit dem Leiter des Landeskriminalamtes Brandenburg
In einem offenen und herzlichen Gespräch wurden verschiedene Themen, die das Landeskriminalamt und die Kriminalpolizei in Gänze betreffen, besprochen.
Natürlich stand das Thema „Asservate“ und die alternativlose Einführung eines digitalen Asservatenmanagements weit oben auf der Gesprächsliste. Klar ist jedoch, dass es mit der Einführung eines digitalen Asservatenmanagements nicht getan sein wird.
Es muss eine vollumfänglich funktionierende Schnittstelle zum Vorgangsbearbeitungssystem geben, ein flächendeckender Kurierdienst muss eingerichtet werden, damit bestimmte Asservate nicht ständig von Sachbearbeitern durchs Land gefahren werden müssen und es bedarf natürlich auch zusätzlichen Personals, ohne das ein solches Projekt nicht realisierbar sein wird. Ist all dies nicht gegeben, wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis wir uns in dieser Frage mit Bundesländern wie beispielsweise Bayern werden messen lassen können.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Direkteinstieg von Absolventen der Hochschule der Polizei in die Kriminalpolizei. Hier bestand bei allen Beteiligten Einigkeit, dass die aktuelle Zahl der Direkteinsteiger dringend bedeutend weiter ausgebaut werden muss, um die Kriminalpolizei mit jungem Nachwuchs zu stärken und die anstehende Pensionierungswelle insbesondere auch in den Kriminalkommissariaten der Inspektionen zumindest ein Stück weit abfangen zu können.
Im Hinblick auf die aktuelle Corona-Situation kamen die Gesprächsteilnehmer zu dem Schluss, dass die Polizei diese Krise als große Chance sehen muss, um über die Ausweitung der Arbeitsortflexibilisierung nachzudenken. Damit einhergehend sind natürlich noch viele technische Fragen, wie Zugriffe auf gemeinsame Laufwerke und polizeiliche Auskunftssysteme nicht geklärt.
Der wichtigste Punkt ist in dieser Frage jedoch das Vertrauen der Führungskräfte in ihre Mitarbeiter. Gelingt es uns, Corona in dieser Beziehung etwas Gutes abzugewinnen, können wir neue Perspektiven entwickeln und die Polizei als Arbeitgeber noch attraktiver machen.
Schlussendlich standen noch Organisationsfragen auf der Agenda. Der LKA-Leiter betonte, dass das Landeskriminalamt wieder einen eigenen Stab sowie Personal- und Haushaltsverantwortung benötigt. Der BDK warf die Frage auf, inwieweit man auch die Weiterentwicklung von DV-Verfahren, die in der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung dringend benötigt werden, fachlich an das LKA anbinden muss.
Um all die Themen zu besprechen, für die an diesem Tage keine Zeit mehr gewesen ist, und um die besprochenen Themen weiter im Auge zu behalten, verabredeten sich alle Beteiligten zu einem Folgetermin im Sommer.