Alle drei Jahre wieder… und wieder und wieder…

27.12.2023

Wir berichten alle drei Jahre über die „Leistungsbeurteilung“. Eigentlich könnte man hier immer wieder denselben Text einfügen. Es ändert sich nichts. Die meisten Kolleginnen und Kollegen finden sich in C Mitte wieder. Der Frust ist hoch und der Blick geht nach links und rechts. Es gibt Unverständnis, aber auch Glückwünsche.
Alle drei Jahre wieder… und wieder und wieder…

 

Uns wurde wieder einmal mitgeteilt, dass wir ja eigentlich viel besser sind, aber eben nicht genug für alle da ist. Also wurde in Beurteilerkonferenzen viel diskutiert und gerankt. Hier fließt neben der Standzeit auch der Gleichstellungsplan ein.

Gerade in der PI Lüneburg hat es hier viel Unmut gegeben, welcher im dialogischen Verfahren weiter erörtert werden muss. Das Ausmaß ist hier so groß, dass es im Dezember keine Beförderungen geben wird. Das gesamte MI wurde erst gar nicht beurteilt. Kann das so richtig sein?

Wir wissen ja, dass die Beurteilung ein Personalsteuerungsinstrument darstellt. Natürlich wird treu nach § 33 (2) GG gehandelt, das wird uns ja auch immer wieder so von der Führung mitgeteilt.

Doch ist es wirklich so? So lange wir kein Stellenhebungsprogramm erhalten, welches ein deutliches Signal als Anerkennung beinhaltet, wird eben so beurteilt wie das MI vorgibt.

Die Lehrer haben es vorgemacht und werden demnächst nach A13 bezahlt, eine stolze Leistung. Wo bleiben wir? Warum kann man Polizisten nicht gleich nach A11 einstellen? Zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Bewerberzahlen gingen wieder nach oben und die unsäglichen Beurteilungsrunden fielen weg.

Allein was diese Konferenzen an Arbeitszeit und Nerven rauben. Wir wissen natürlich auch, dass unsere Vorgesetzten sich um diese Arbeit nicht reißen.

Hat mal jemand ausgerechnet, was diese Konferenzen landesweit dem Steuerzahler kosten?

Liebe Landesregierung, hier ist endlich ein Umdenken angebracht. Wir werden für unsere Arbeit gelobt, Angriffe auf Polizeibeamte werden immer häufiger. Hier bekommen wir immer wieder Zuspruch und warme Worte, aber wo bleibt der finanzielle Dank?

Gewalt gegen Polizeikräfte: Laut Innenministerium verzeichnet Niedersachsen mit Stand Ende Oktober ein Fallzahlen-Plus im unteren dreistelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt. Der prozentuale Anstieg liegt laut Ministerium aber unter dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der Angriffe gegen Polizeikräfte ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wurden 2018 noch rund 3000 Angriffe in Niedersachsen gezählt waren es im vergangenen Jahr knapp 4300. Das waren im vergangenen Jahr etwa zwölf Angriffe auf Polizeikräfte pro Tag.1)

Es muss hier dringend Abhilfe geschaffen werden. Beurteilungen können nicht leistungsgerecht „verteilt“ werden, da es Quoten, Gaußsche Normalverteilung, Gleichstellungsplan und Maßstabskonferenz gibt.

Liebe Landesregierung, ihr müsst handeln!

Zum bevorstehenden Jahreswechsel wünschen wir alles Gute für das neue Jahr und allen eingesetzten Kolleginnen und Kollegen einen ruhigen Dienst über Silvester.
 

Der Geschäftsführende Landesvorstand

 

 

1) https://www.zeit.de/news/2023-12/12/anstieg-bei-gewalt-gegen-polizisten-abzusehen

 

 

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