71. AG Kriminalistik

26.11.2019

Vom Bombenbastler zum Straftäter
71. AG Kriminalistik

Am 12.11.2019 lud der Bezirksverband Chemnitz des BDK zur AG Kriminalistik in die Aula der Polizeifachschule Schneeberg ein.

83 Kolleginnen und Kollegen der Polizeischulen Chemnitz und Schneeberg, aus umliegenden Dienststellen der Polizeidirektionen Zwickau und Chemnitz, sowie von der Staatsanwaltschaft Chemnitz waren angereist um dem Vortrag von KHM Andreas Matthäi anzuhören. Selbst aus Torgau waren zwei Kollegen unter den Zuhörern.

 

Kollege Matthäi ist im Komm. 12 der KPI Zwickau für Waffen- und Sprengstoffdelikte zuständig. Er schaffte es, uns dieses schwierige Gebiet des Sprengstoff- und Waffenrechtes zu veranschaulichen.

 

Es konnten Originaldokumente wie Waffenbesitzkarten ebenso bestaunt werden wie ein historischer Waffenkatalog aus dem Jahr 1910.

 

Diverse Schreckschuss-, Reizstoff-, Signalwaffen und Federdruckwaffen sowie Spielzeugmaschinenpistolen (PPSch41, AK 47) und Spielzeugpistolen (u.a. Makarov und div. Revolver), die derzeit im Jugendbereich beliebt sind, wurden herumgereicht und vom Publikum „klassifiziert“.

 

Verschiedene Patronenmunition bzw. deren Hülsen und Geschosse konnten bestaunt, befühlt und hinterfragt werden.

Informiert und herumgereicht wurden auch Schnittmodelle von Handgranaten, Handgranatenzündern, verschiedene Dummies pyrotechnischer Gegenstände u.a. eine aufgeschnittene 5“ bzw. 125 mm Kugelbombe.

Pyrotechnische Anzündmittel wurden gezeigt erläutert und später praktisch im Außengelände vorgeführt (u.a. Anzündpille, Anzündlitze, Stoppinen).

 

Für uns war es wichtig zu erfahren, welche Spuren am Tatort einer Automatensprengung zu finden sind und was der Unterschied zwischen Pyrotechnik und Sprengtechnik ist.

Die Kennzeichnung des Gefahrgutes und die Eigensicherung vor Gesundheitsgefahren bei verschiedenen Stoffen wurden ebenfalls erwähnt.

Neben einem Modell einer britischen Stabbrandbombe aus dem zweiten Weltkrieg wurde anhand diverser Fotos die Gefährlichkeit und die Auffindesituation von Fundmunition bzw. Handgranaten in der jüngsten Vergangenheit sehr anschaulich dargelegt.

 

Nach dem Vortrag sind im Außenbereich verschiedene pyrotechnische Gegenstände der Kat. 2, 3 und 4 gezeigt, erläutert und vorgeführt worden.

 

Allen Teilnehmern wurde so anschaulich demonstriert welche Höhe eine 100 mm Kugelbombe erreichen kann, wie „klein“ ein 8 m Sicherheitsabstand einer F2 Batterie ist und welche „Druckwelle“ ein F4 Bodenblitz erzeugt.

 

Wir möchten uns beim Kollegen Matthäi und seinem Helfer, Herrn Thomas Wilhelm für den sehr interessanten und lehrreichen Vortrag sowie für die praktische Vorführung bedanken.

 

Eckardt Köchling

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