13. Landesdelegiertentag des BDK Niedersachsen
04.06.2013
Das Thema lautet:
„Senioren im Fadenkreuz der Kriminellen“
Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu Veränderungen in der Altersstruktur: Die Lebenserwartung verlängert sich deutlich. Mit zunehmendem Alter lebt ein immer größer werdender Teil unserer MitbürgerInnen alleine, oft ohne familiäres oder soziales Umfeld. Oftmals erschweren auch körperliche und geistige Einschränkungen den Alltag.
Diese Lebensumstände vieler älterer MitbürgerInnen nutzen Kriminelle rücksichtslos für ihre Taten aus. Senioren werden nicht nur Opfer von Gewalttaten, sondern zunehmend auch von Trickbetrügereien. Kriminelle steuern öfter gezielt ältere Menschen als Opfer an.
Der so genannte „Enkeltrick“ ist hierfür ein Paradebeispiel, wo oftmals die persönlichen Einschränkungen von Tätern schamlos ausgenutzt werden. Unter Vortäuschung einer Verwandtschaftsbeziehung und einer finanziellen Notlage erbeuten Kriminelle vielfach beträchtliche Summen. Die Täter wissen, dass ältere Opfer z.B. schlechter sehen oder bei einer Demenz schlechte Zeugen sind. Viele Taten werden aus Scham von den Opfern überhaupt nicht angezeigt. Das Entdeckungsrisiko für die Täter ist dabei relativ gering. Zurück bleiben regelmäßig verängstigte und verunsicherte Opfer, die sich teilweise aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen und damit ein erhebliches Maß an Lebensqualität einbüßen. Bei den Tätern handelt es sich nicht um Gelegenheitstäter, sondern vermehrt um gezielt und organisiert handelnde Täter. Auch in weiteren Deliktfeldern, die im Zusammenhang mit den Lebensumständen älterer Menschen stehen, werden Senioren gezielt Opfer von Straftaten.
Prävention kann nur durch zielgerichtete Einschränkung von Tatgelegenheiten und Tatmöglichkeiten erfolgreich sein. Sind die Problematiken - gerade bei den politisch Verantwortlichen - überhaupt annähernd bekannt? Sind wir in diesem Bereich richtig aufgestellt?
Diese und viele andere Fragestellungen gilt es, in der Öffentlichkeit zu implementieren und diskutieren.
Der geschäftsführende Landesvorstand