2015
Im Rahmen des diesjährigen Landesdelegiertentages setzt der Bund Deutscher Kriminalbeamter deutliche Wegweiser für eine zukunftsfähige und attraktive Kriminalpolizei.
Beschlüsse des 12. LDT
Auf der historischen Ebernburg, Bad Münster am Stein, wurden nachhaltige Beschlüsse gefasst. So setzt sich der BDK trotz aller bisherigen Entscheidungen nachhaltig für den Erhalt der K16 in der bisherigen Form ein! Eine festgeschriebene Einschreitschwelle für Observationsheiten lehnt der BDK ab.
Weiterhin wurde die dringende Notwendigkeit einer Einstellung weiterer Spezialisten auf den unterschiedlichsten Gebieten, wie beispielsweise IT und KT, in höheren Entgeltgruppen zu beschäftigen. Nur so kann eine qualifizierte Kriminalitätsbekämpfung gewährleistet werden. Zudem war es für alle Delegierte zwingend notwendig, dass der Anteil der Kriminalbeamten im Land deutlich erhöht wird, denn durch das Einrichten weiterer spezialisierter Arbeitsbereiche werden zunehmend ausgebildete Kriminalbeamte gebunden. Gleichzeitig verrichten Kriminalbeamte ihren Dienst in Führungsstäben, da Ihnen in den kriminalpolizeilichen Organisationen kein Weiterkommen ermöglicht wird. Zur Gewährleistung der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung fordert der BDK eine feste Größe „operativer Kräfte“ bei der Kriminalpolizei. Die Arbeitsgruppe „Bandenkriminalität“ soll in den Präsidien zu festen Kommissariaten mit einem zugewiesen Aufgabenbereich umgewandelt werden. Nur durch langfristiges Ermitteln kann das dauerhafte Problem der organisierten Banden erfolgsversprechend sein.
Auch organisatorisch setzt sich der BDK ein, dass die Kriminalpolizei des Landes Rheinland-Pfalz in einer Linie strukturiert werden soll. Die Kriminalinspektionen sollen künftig unter dem Dach der Kriminaldirektion als Fachdirektion angebunden werden. Die Kriminalpolizei ist zur Bewältigung von Sonderlagen mit herausragenden Auswirkungen aber auch zur Bewältigung der künftigen Aufgaben, wie beispielsweise politisch motivierte Kriminalität, Cybercrime, Organisierte Kriminalität wie Rockerkriminalität, aber auch vieles mehr, immer mehr auf die Einrichtung von Ermittlungsgruppen oder Sonderkommissionen im Sinne einer Projektorientierung angewiesen. Bei einer „Einlinienkriminalpolizei“ könnten mithin künftig Themen deutlich schneller, damit effektiver und innovativer bearbeitet werden.
Aber auch die Wiedereinführung eines Umweltkommissariats mit Anbindung in der ZKI sehen die Delegierten als dringend erforderlich. Hierbei soll ab einer gewissen Qualitätsstufe die Kriminalitätsformen in diesem weiten Ermittlungsfeld zentral bearbeitet werden.
Die einzelnen Beschlüsse sowie Stand Ihrer Umsetzung können auf der Homepage des Landesverband RP nachgelesen werden.
Fachtagung „Berufsbild Kriminalpolizei – Auslauf- oder Erfolgsmodell?“
Im Rahmen des Delegiertentages wurde wie üblich auch eine Fachveranstaltung zu kriminalpolizeilichen Themen, sowie eine Podiumsdiskussion durchgeführt. Zu dem diesjährigen Thema hörten die Delegierten sowie eingeladene Gäste Fachvorträge aus den verschiedenen Sichtweisen der Ermittlungsführung. Nach einem Initialfreferat von Engelbert Werner stellten Referenten der Tatortgruppe des BKA die Möglichkeiten der 3 D Tatortfotografie- und Vermessug sowohl theoretisch als auch praktisch in Form einer Testvermessung da. Der neue Landesvorsitzende Christian Soulier gab Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen der Bearbeitung von Schwerkriminalität und unterstrich hierbei die Erfordernis einer ständige weiterführenden Spezialisierung der Kriminalbeamten. OStA Walter Schmengler baute auf den Vortrag von Christian Soulier auf und begrüdete aus Sicht der Staatsanwaltschaft ebenfalls das Erfordernis der Stärkung und Spezialisierung der Kriminalpolizei. Daniel Werner beschloss die Vortragsreihe mit der Darstellung eines Falles, anhand dessen er die Notwendigkeit einer Verknüpfung von IT-Forensikern mit ausgebildeten Kriminalbeamten darstellte und somit die Forderung des BDK nach Umsetzung der Einstellung Cybercops unterstrich.
In der anschließenden Podiumsdiskussion unter Moderation von Engelbert Werner stellten sich die Teilnehmer, André Schulz (Bundesvorsitzender BDK), Michael Denne (Vertreter des ISIM), Matthias Lammert (CDU-Fraktion), OStA Broszukat sowie
Eine Fortsetzung dieser Diskussion sowie eine Fachtagung sind bereits in Planung.
Vorstandswahlen
Turnusgemäß wurde im Rahmen dieser Veranstaltung der neue Landesvorstand gewählt.
Landesvorsitzender: Christian Soulier
Vertreter: Tanja Schmitz-Werner, Hubert Bender, Marcus Metzner, Mark Seither, Andrea Shoeyb
Kassenführung: Engelbert Werner
Stellvertretender Kassenführer: Michael Höpfner
Geschäftsführerin: Resanne Fühles
Kassenrevisoren: Jürgen Rose, Lothar Regolinski
Sprecher in Pensionärs- und Versorgungsfragen: Heiko Martin
Frauenpolitische Sprecherin: Ulrike Zinkemat
Sprecherin Junge Gruppe: Jenny Kolb, Sonja Franz
Ehrungen
Im Rahmen eines Feiernachmittages wurde Engelbert Werner und Tanja Schmitz-Werner mit der Ehrennadel in Gold für die Anerkennung der besonderen Verdienste für den Bund Deutscher Kriminalbeamter verliehen.
Dirk Finkler, Christian Soulier und Mark Seither wurde die Ehrennadel in Silber verliehen.
Gebührend wurde der ehemalige Landesvorsitzende Werner Märkert verabschiedet..
Am 4.12.1991 übernahm der erst einen Landesdelegiertentag zuvor zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählte Werner Märkert die Führung des Landesverbands und wurde unglaubliche viermal im Amt bestätigt. Heute, im Jahr 2015, ist der Landesverband Rheinland-Pfalz stolz, auf den bundesweiten Rekordhalter im Amt des Landesvorsitzenden schauen, der von den 45 Jahren seit seiner Gründung stolze 27 Jahre verantwortlich den Weg des Landesverbands bestimmte. – 24 Jahre davon als Landesvorsitzender!
Werner Märkert, dessen Namen sicherlich auf ewig mit dem rheinland-pfälzischen Landesverband des BDK verbunden sein wird, tritt aus Altersgründen nicht mehr an und übergibt einen gesunden, leistungsfähigen und angesehenen Landesverband an Christian Soulier. Werner Märkert kann dabei nicht nur auf die mit 8.749 Tagen längste Amtszeit zurückblicken, sondern auch auf eine mehr als ereignisreiche Zeit voller Herausforderungen, Erfolgen, aber auch Rückschlagen, die dann doch wieder durch Beharrlichkeit und Geduld zu Erfolgen wurden.
In seiner Amtszeit hatte Werner Märkert mit den drei Innenministern Walter Zuber, Karl-Peter Bruch und Roger Lewentz zwar mit Vertretern der jeweils gleichen Partei, aber mit sich deutlich unterscheidenden Persönlichkeiten zu tun.
Es ist seinem Verhandlungsgeschick und den bereits genannten Eigenschaften zu verdanken, dass der Bund Deutscher Kriminalbeamter im Landesverband Rheinland-Pfalz nach 45 Jahren als ein kompetenter Ansprechpartner in der Landespolitik betrachtet wird, dessen Fachkompetenz allseits anerkannt ist.
In einer würdigen aber auch sehr unterhaltsamen Veranstaltung kamen viele Weggefährten von Werner Märkert zu Wort, die seinen Werdegang aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Neben einer Vielzahl von Bildern aus seiner gesamten Laufbahn sorgten auch Beiträge des „Deutschen Michel“ sowie Schilderung herausragender Ereignisse und Erinnerungen von Moderator Engelbert Werner zu einigen Erheiterungen.
Um das „Danke“ an Werner Märkert größtmöglich ausfallen zu lassen, bekam er neben zahlreichen Geschenken die Urkunde mit dem Titel des Ehrenvorsitzenden vom neu gewählten Landesvorstand verliehen, der in einer kurzen „Zwischensitzung“ diesen ersten Beschluss fasste.
Zudem wurde in der Ehrenordnung der Höchste Preis des BDK Landesverbandes neu eingeführt: Der „Werner-Märkert-Preis“. Der Landesvorstand freut sich diesen Preis nicht nur eingeführt zu haben, sondern ihn zugleich auch dem Mann zu überreichen, der in vielen Jahren seines Wirkens im und um den Bund Deutscher Kriminalbeamter durch seine Arbeit den Slogan des BDK eindrucksvoll mit Leben erfüllt hat Kompetenz hat einen Namen! Werner Märkert! Danke!