Jahresversammlung
Am 10.6.1970 fand. gegen 16.10 Uhr die Jahresversammlung zum einjährigen Bestehen des LV Bayern im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz (Bennosaal) statt. Zu der Versammlung waren geladen:
1. RoIand-Friedrich Messner, MdL (CSU)
2. Peter Schnell, MdL (CSU)
3. Kurt Adelmann, MdL (SPD)
4. Alfred Sommer, MdL (SPD)
5. Kriminaldirektor Hans-Jochen Schweinoch, BstMdI
6. Kriminaldirektion Hermann Höring, KP München
7. Stadtrat u. Fraktionsvorsitzender CSU, Dr. Winfried Zehetmeier
8. Stadtrat Georg Fischer (SPD)
Die Vorstandschaft des LV Bayern war wie folgt vertreten:
1. Horst Sidon, Landesvorsitzender
2. Eberhard Nitschke, Geschäftsführer
3. Toni Lindermaier, 2. Vorsitzender
4. Eckhard Morcinek, Schriftführer
5. Klaus Morcinek, Kassier
6. Helmut Koppmann, Beisitzer
7. Friedrich Haf, stellv. Bundesvorsitzender
Vom Bundesvorstand nahmen an der Versammlung teil der Bundesvorsitzende Johann Reiter und der Bundesgeschäftsführer Ingo Hermann. Vom Patenverband Hamburg war der Vorstizende Rolf Grunert gekommen.
An prominenten Gästen waren nur Dr. Zehetmeier, Stadtrat Fischer, Dir. Häring und OKR Stogl ersienen. Zur Versammlung wurden weiterhin ca. 1000 Kolleginnen und Kollegen eingeladen, es fanden sich aber nur ca. 80 Beamte ein. Der Geschäftsführer Nitschke eröffnete gegen 17:00 Uhr die Versammlung und begrüßte vor allem die beiden Stadträte sowie Herrn Direktor Häring und Herrn Stogl recht herzlich. Anschließend sprach der Landesvorsitzende Hors Sidon über die Entwicklung des BDK in Bayern. Vor allem wies er darauf hin,
dass es eines der Ziele des BDK sei, die Kriminalbeamten Bayerns in einer Berufsorganisation zu einen. Es folgten weitere Ansprachen der Gäste und eine anschließende Diskussion über die Trennung vom "S" und "K".
Die Rede vom komm. Landesvorsitzenden Horst Sidon:
Sehr verehrte Gäste !Kolleginnen und Kollegen !
Vor fast genau einem Jahr konstituierte sich hier in München der
Landesverband Bayern im BUND DEUTSCHER
KRIMINALBEAMTER.
Es war ein kleiner Kreis Überzeugter, der sich damals zusammengefunden hatte. Von manchen unter Ihnen wurde uns damals prophezeiht, daß der BDK in Bayern keine Zukunft haben würde. Doch Sie irrten sich. Gegnau das Gegenteil ist eingetroffen. Wenn auch der Anfang schwer und mühselig war, so können wir heute mit Stolz auf eine ständig wachsende Mitgliederzahl
hinweisen.
Ich möchte nun an dieser Stelle eine Rückschau auf das hinter uns liegende arbeitsreiche Jahr bringen. Eine kleine Gruppe von uns opferte im Laufe des Jahres viel an Freizeit und Arbeitskraft, um die Ziele des Bundes Deutscher Kriminalbeamter bekanntzumachen und Kolleginnen und Kollegen davon zu überzeugen, daß es für uns als Kriminalbeamte unbedingt notwendig ist, einem Fachverband anzugehören, der in eigener Sache berechtigte, Forderungen und Vorschläge bei den zuständigen Stellen Vorbringen kann. So mussten sich vorerst unsere Aufgaben auf die Mitgliederwerbung konzentrieren. Mit Erfolg gelang uns dies bei der Kripo München und beim BLKA. Anschließend gingen wir daran, auch die übrigen bayerischenKripo - Dienststellen zu informieren.
Das Echo auf unsere Schreiben war überraschend. Ein Großteil der K - Beamten bekundete reges Interesse und anhand der Antwortschreiben war deutlich erkennbar, dass eine allgemeine Unzufriedenheit bei den Beamten der Kriminalpolizei bezüglich einer wirksamen und echten Berufsvertretung vorhanden ist.Es konnte Kontakte mit Kollegen in Landshut, Passau, Regensburg, Coburg und Bamberg Traunstein, Mühldorf, Kempten, Schweinfurt, Schwabach und nicht zuletzt mit Kollegen in Nürnberg hergestellt werden. Bei verschiedenen Dienststellen ist bereits ein Teil der K - Beamten dem BDK beigetreten, sodass in naher Zukunft mit den Gründungen von Bezirksgruppen begonnen werden kann.
Weiter wurde vor allem in letzter Zeit mit führenden Politikern und Parlamentariern der verschiedenen Parteien Verbindung aufgenommen.
Alle stehen unseren Ausführungen positiv gegenüber und begrüßen es, von einer echten und sachkundigen Berufsvertretung informiert zu werden. Bereits in den nächsten Tagen ist ein Treffen mit Herrn IM Dr. Merk vorgesehen, bei dem wir unsere Vorschläge und Forderungen unterbreiten werden. Das vom Landesverband Bayern erarbeitete Grundsatzprogramm wird dabei durchgesprochen wurden und diskutiert werden. Wir werden unsere Forderungen mit allem Sachdruck durchzusetzen versuchen.
Den Skeptikern unter Ihnen möchte ich zum Schluss noch zurufen:
Es liegt nicht immer an der Quantität, sondern an der Qualität. Wir benötigen nicht den massiven Druck einer Unzahl von Organisierten, die mit der Polizei -insbesondere mit der Kriminalpolizei- eigentlich nichts zu gemeinsam haben, denn wir können mit Tatsachen argumentieren, die schon von jeher als Zugmittel für die verschiedensten Forderungen Verwendung gefunden haben ....
Doch bisher nie für die Kriminalplizei selbst I
Ich danke Ihnen!